Winter, kein Ende

Der Himmel verschwindet in diesem verdammten Nebel. Ich stapfe durch Gras in viel zu großen Gummistiefeln, den Blick immer nach unten. He, ruft jemand, der Rasen ist in dieser Jahreszeit verletzlich. Du solltest ihn nicht betreten. Am Rand der Beete balanciere ich bis zum Apfelbaum. Ich hebe die Reste der verfaulten Äpfel vom Vorjahr hoch, grabe in der schwarzen Masse der Verwesung, doch ich finde nichts. Keine Spur. Lebst du noch, denke ich. Gibst du jetzt auf, noch vor mir? Auf dem Rückweg versuche ich, gerade zu gehen, auch nicht umzufallen, als ich die Gummistiefel ausziehe. Das Holz ist feucht, es qualmt im Ofen. Hustend, frierend warte ich hinter beschlagenen Fensterscheiben das Ende des Winters ab. 

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Mein Text für neolith # 6

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Lyrik in MIXTAPE